Malchin (D)

Die Stadt Malchin

Malchin liegt in einer Senke an der Malchiner Peene​ zwischen dem Malchiner See, mit dem die Stadt über den Dahmer Kanal verbunden ist, und dem von der Stadt über den Peenekanal erreichbaren Kummerower See östlich der waldreichen Mecklenburgischen Schweiz. Diese erreicht um die nordwestlichen Ortsteile Neu Panstorf, Retzow und Wendischhagen Höhen von über 120 Meter ü. NN.

Stadtgliederung

Zu Malchin gehören die Ortsteile Gorschendorf, Gülitz, Retzow, Jettchenshof, Neu Panstorf, Pisede, Remplin, Salem, Scharpzow, Viezenhof und Wendischhagen.

Name

Die slawische Fischersiedlung könnte einst den altpolabischen Namen Malochyni(abgeleitet von Maloch = klein) gehabt haben. 1215 hieß der Ort Malekin, dann ab 1247 Malechin oder daneben auch Malchyn und 1257 bereits auch Malchin.

Landtage in Malchin und Sternberg

Schon seit der Landesteilung Mecklenburgs von 1621 (Güstrower Reversalen und Erbvertrag) in die beiden Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow tagte der Landtag des mecklenburgischen Ständestaats nach 1628 bis 1916 abwechselnd in Sternberg - also im Schwerinischen, und in Malchin - also im Güstrowschen.

Durch den so genannten Hamburger Vergleich vom 8. März 1701 wurde Mecklenburg in zwei beschränkt autonome (Teil-) Herzogtümer geteilt, ab 1815 (Teil-) Großherzogtümer - Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz -, die einen gemeinsamen Staat bildeten, seit 1755 dieselbe Verfassung hatten und - wie schon zuvor - einem gemeinsamen Landtag unterstanden. Diese landständische Verfassung in Mecklenburg galt bis 1918.

Die Versammlung der Stände waren

  • einerseits Land-, Konvokations- und Deputationstage, die der Landesherr - der Herzog - einberief,
  • andererseits Landeskonvente bzw. ritterschaftliche oder städtische Konvente, die von den Ständen selbst einberufen wurden.

Der jährlich im Herbst einberufene Landtag war das wichtigste Gremium des Landes. Selten (Krieg, Verfassung) fande darüber hinaus außerordentliche Landtage statt und ebenso selten an anderen Orten (u.a. Schwerin).

Die Landtage tagten in den jeweiligen Rathäusern von Sternberg und Malchin

Söhne und Töchter der Stadt

  • Siegfried Marcus, 1831-1898 (Wien), Erfinder und Automobilpionier
  • Thomas Doll, 1966, Fußballspieler und -Trainer
  • Carl Stoll, 1846-1907, an der Entwicklung gleisloser Oberleitungsbahnen in Dresden beteiligt, Patent für Lenkvorrichtung von Motorwagen
  • Fritz Greve (* 17. August 1863 in Malchin, † 2. April 1931 in Malchin), Mecklenburger Porträt-, Landschafts- und Kirchenmaler
  • Cordula Schmidt (geb. Wöhler), Pseudonym: Cordula Peregrina, 1845-1916 (gest. in Schwaz/Tirol), Dichterin, Verfasserin von Kirchenliedern

Europolis

Seit Mai 2000 besteht das Europolis Projekt zwischen der Gemeinde Hesperingen, Szerencs und Malchin.

Europolis ist eine neue Form wirtschaftlicher Kooperation, auf die sich die Gemeinde Hesperingen (Luxemburg) und die Städte Szerencs (Ungarn) und Malchin (Deutschland) verständigt haben. Der Name Europolis verleiht dabei der Vision Ausdruck, dass eines Tages aus der engen Zusammenarbeit dieser drei Gemeinden gleichsam eine "virtuelle Stadt" daher der Name "Europolis" entstehen wird. 

 

Vorbild für Europolis ist die zum Teil sehr enge Zusammenarbeit im grenznahen Raum. Angesichts der gegebenen Kommunikationsmittel, insbesondere des Internets, ist heute eine intensive Zusammenarbeit auch über grosse Distanzen denkbar. 

 

Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen dabei die kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU). Für KMU ist ein internationales Engagement mit grossen Unsicherheiten behaftet, da die Beschaffung verlässlicher und umfassender Informationen über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in anderen Länder aufwendig und mit hohen Kosten verbunden sind. Diese Unsicherheiten sollen durch das Projekt Europolis deutlich reduziert werden. Die ausländischen Partnergemeinden sollen durch den intensiven Informationsaustausch zum bekannten Terrain werden.

 

An den meisten Aktivitäten im Rahmen von Europolis können nicht nur Unternehmen aus den Partnergemeinden Hesperingen, Malchin und Szerencs sondern auch Unternehmen aus den Nachbargemeinden teilnehmen